Forscher: Marie Curie

Als Marya Sklodowska am 7. November 1867 in Warschau (Polen) geboren, schließt sie mit 16 Jahren das Gymnasium mit Auszeichnung ab.

Da in Polen Frauen zu jener Zeit an den Universitäten noch nicht zugelassen sind, geht sie erst acht Jahre später nach Frankreich und studiert Mathematik und Physik an der Sorbonne.

Oft fehlt ihr das Geld, um Essen zu kaufen, aber manchmal vergisst sie auch tagelang zu essen. 1894 lernt sie einen Mann kennen, der genauso zurückgezogen wie sie lebt und ebenso besessen von der Wissenschaft ist: Pierre Curie – ein Physiker, den sie ein Jahr später heiratet.

Ihre Experimente führen die beiden in einem kleinen, dunklen und ständig kaltem Raum durch und Marie erforscht hier für ihre Doktorarbeit von früh bis spät die Radioaktivität. 1897 wird ihre Tochter Irene geboren.

Der französische Physiker Antoine Henri Becquerel hat herausgefunden, dass Pechblende Strahlen aussendet, die allein durch das Uran nicht erklärt werden können. Also schließt Marie daraus, dass in der Pechblende Elemente enthalten sein müssen, die eine viel höhere Radioaktivität als das Uran besitzen und beginnt diese Elemente zu isolieren.

Pechblende oder Uranpecherz ist ein stark radioaktives Mineral. Seinen Namen hat es aufgrund seiner Farbe. Es ist schwarz bis pechglänzend und hat meist eine traubenähnliche Form.

Nach vier Jahren intensiver Forschung gelingt es Marie und Pierre Curie, ein bis dahin unbekanntes Element zu isolieren: das Radium. 1903 werden sie für ihre Entdeckung mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Damit ist Marie Curie die erste Frau der Welt, die den Nobelpreis erhält. Fachleute aus der ganzen Welt interessieren sich plötzlich für ihre Arbeit.

1904 wird die zweite Tochter Eve geboren, 1906 wird Pierre Curie auf dem Wege zum Labor von einer Kutsche überrollt und stirbt.

Trotzdem arbeitet Marie Curie unbeirrt weiter und hält als Nachfolgerin ihres Mannes Vorlesungen an der Sorbonne – sie ist die erste Professorin an einer französischen Universität.

1911 erhält sie den zweiten Nobelpreis für ihre Arbeiten über radioaktive Elemente, diesmal im Bereich Chemie.

Radium kommt aus dem Lateinischen von radius = Strahl. Es ist ein chemisches Element, ein radioaktives Metall.

Radium ist für Menschen sehr gefährlich, da es eine hohe radioaktive Strahlung besitzt. Wenn Radium in unseren Körper gelangt, wird es mit Calcium verwechselt und so vor allem in den Knochen angereichert, wo es Knochenkrebs/Leukämie auslösen kann.

1911 erhält Marie Curie für die Isolation des Elements Radium den Nobelpreis für Chemie und wenige Jahre später wird ihr die Leitung des Radium-Instituts übergeben.

1914 beginnt der Erste Weltkrieg und Marie Curie spendet ihr Preisgeld der französischen Regierung. Außerdem entwickelt sie eine mobile Röntgenstation, die es Ärzten erleichtert, verwundetet Soldaten zu behandeln.

1918, nach Ende des Krieges, nimmt sie mit aller Energie ihre wissenschaftliche Arbeit wieder auf. Mit ihrer Tochter Irene forscht sie am Radium-Institut in Paris.

Im Juni 1934 stirbt Marie Curie an Blutarmut – eine Folge der Radiumstrahlung, der ihr Körper jahrelang ausgesetzt war.